Tuesday, April 10, 2007

Frohe Ostern aus Victor Harbor

Nach meinem Geburtstag, Weihnachten und Neujahr konnte ich schliesslich auch noch die letzte Feierlichkeit des Jahres in Australien erleben. Fuer Ostern ging es mit Dee und Steve, Chris und Shannon, Carly und lustigerweise Elix aus der alten Klasse in Deutschland nach Victor Harbor, suedlich von Adelaide, wo man sich ein Ferienhaus fuer die Feiertage gemietet hatte. Elix' Outback tour startete in Adelaide und da hat er die Gelegenheit genutzt und mich halt noch auf dem Weg besucht. Dann war es nur noch Glueck, dass es genau so fiel, dass er mit uns nach Victor kommen konnte; auch wenn er schon am Sonntag wieder mit Gastbruder Cam und Nicki zurueck ist. Neben den beiden sind noch Schwester Lauren mit Miller und noch ein paar Freunde zu Besuch gekommen, jeweils zu unterschiedlichen Zeiten, wobei Mike wegen Arbeit nur von Freitag auf Samstag bleiben konnte und deswegen die Eierjagd verpasste.

Waehrend der Ostertage und der Ferien entwickelt sich der normalerweise recht ruhige Ort in eine Touristen- und Ferienmetropole. Am Donnerstag ging es fuer die Dunne family + 2 (!)Deutsche los in den stauigen Verkehr. Das Haus in dem wir nach 2,5 (anstelle von 1,5) Stunden ankamen war schon ziemlich schick, 3 Schlafzimmer, ein grosser Essens-, wohn- und Kuechenraum mit Panoramafenstern aufs Meer, 2 Baeder und Tischtennisraum, das ganze in 15 min Laufdistanz vom Zentrum. Kurz nach uns kamen dann auch Chris und Shannon an und wir hatten alle Lasagne zusammen. Ueber die Jahre hatte sich ein fester Plan fuer die Mahlzeiten eingependelt, an den sich strikt gehalten wurde.
Nach einer erholsamen Nacht kamen Carly und Mike schliesslich an und wir fuhren so ziemlich sofort nach Victor, vorallem, da der Rest der Familien Ehrgeiz aufzeigte so viel wie moeglich zu lesen und so wenig wie moeglich zu reden. Wir gingen also Mini-golfen. Carly gewann mit 2 Schlaegen vor mir, Mike war nochmal 2 schlechter und Elix passte schon nicht mehr aufs Blatt :D kein Talent hier (wenigstens kann er den Footy besser kicken als ich). Sie war natuerlich ganz aus dem Haeusschen, bekam allerdings noch nicht mal ein Zertifikat, da sie kein hole-in-one geschafft hatte :D good times. Gleich darauf gings zur Videothek wo wir uns fuer den Abend 2 Filme ausliehen. The Grudge und einer dieser Tanzfilme standen auf dem Programm. Als erstes wurde sich dann aber The Sound of Music reingezogen. Das ca. 3,5 Stunden lange Anti-Nazi-Singen-ist-gut-Wir-lieben-Oesterreich Musical ist schon ziemlich ermuedend aber auch sehr lustig. Dann kam der super-schlechte Tanzfilm, weiss noch nicht mal mehr, wie er hiess. Nach dem Abendessen und nachdem die Erwachsenen ins Bett gegangen waren, kam The Grudge an die Reihe. 2,5 Stunden gruseln, jeder in seinem Schlafsack. Oh, diese Japaner .... die machen schon scary movies. Carly rastete staendig aus wenn Mike die Geraeusche aus dem Film nachmachte. Sehr unterhaltsam.
Am naechsten Tag kamen Cam mit Freundin Nicki und Lauren mit Freund Justin vorbei und wir gingen alle zusammen nach Granite Island, die mit einer kurzen Bruecke zum Festland verbunden ist. Hier gibt es eine von 2 Feenpinguin-Kolonien weltweit; da es aber weder Abends noch frueher Morgen war, bekamen wir natuerlich keinen von denen zu sehen. Vor dem Rueckweg stellte Lauren uns jedoch vor eine schwere Wahl. Wir sollten entweder mit der Pferdekutsche wieder zurueck fahren (was fuer eine Zeitverschwendung! Und das arme Pferd hat sein ganzes Leben nichts anderes als diese lahme 500m Bruecke gesehen! Das muss man nicht auch noch finanziell unterstuetzen!), oder auf eine Kamelfuehrung am Strand gehen. Wir abendheuerlustigen Juenglinge nahmen natuerlich mit grosser Begeisterung ("uh, wenn's denn sein muss.") die Moeglichkeit wahr, die Tiere aus dem fernen Mittleren Osten kennen zu lernen. Chancen nutzen und so :D Naja, wir bekamen unser Abendheuer. Nachdem wir 2 Fahrten und darauf das der aeltere Japanische Tourist mit seiner 4-jaehrigen Tochter endlich abgestiegen war, gewartet hatten, ging es endlich los. Da die 2 Kamele hintereinander geleint waren, hiess es Carly und Mike aufs erste, braune, freundlich dreinblickende Hab-Dich-Lieb-Kamel, waehrend es die armen deutschen Kanonenfutter-Austausschueler mit dem Zaehne bleckend-bloekenden, schwarzen KillerKamel (KK, uuuh...) aufnehmen mussten. Und unsere boese Vorahnung wurde bestaetigt: der Schwarze Tod hatte schon rumgeplaerrt als der (ok, leicht uebergewichtige) japanische Vater mit seinem grazilen Toechterchen aufgesessen war. Aber mit uns auf dem Buckel hoerte es gar nicht mehr auf! Wisst ihr was fuer eine traumatische Erfahrung es ist auf dem Ruecken eines Kamels zu sitzen, dass mal so ueberhaupt keinen Bock auf 160 Kilo Deutsch hat? Man kann ja nicht wegreiten!!! Der giraffenaehnliche Hals schraubt sich herum, das mit gelben Reisszaehnen gespickte Maul oeffnet sich weit, die daraus emporsteigenden Daempfe der Hoelle verdraengen den lebenswichtigen Sauerstoff aus den Lungen. Elix (geschickterweise vor mir) blickt dem Tod mit starrem entsetzen ins Auge, ein markerschuetterndes Bloeken entfaehrt dem Ungetuehm, und Lauren ein gigantischer Lacher. Sie konnte sich fuer die naechsten 10 Minuten nicht mehr einkriegen und erst nachdem wir nach Mike und Carly auf das liebe Kamel durften und wieder zurueckgekehrt waren, war sie wieder ansprechbar. Von nun an muss Das Kamel eindeutig zu den gefaehrlichsten Tieren Australiens gezaehlt werden, gleich zwischen Krokodilen und der Braunschlange.
Nachdem es uns allen wieder gut ging (Elix hatte einen kleinen Kratzer auf dem Knie wo das Biest aus den Tiefen des Hades ihn gestreift hatte), ging es weiter zur Huepfburg. Lauren lied uns alle zu einer Runde ein. Und so bekamen die besorgten Muetter ausser ihren froehlich hoppsenden und kreischenden Sproesslingen mal 8 froehlich hoppsende und kreischende 17- bis 24-jaehrige zu sehen.
Am Abend dieses aufregenden Tages gab es dann ein grosses indisches take-away Festmahl, worauf wir uns (ausser Mike, der musste arbeiten; ist nach dem Huepfen nach Hause) Carly's Argentinienvideos (Austausch fuer ne Woche) und danach Oldschool anschauten.
Am Morgen mussten wir frueh aufstehen um auch ja rechtzeitig in den Ostergottesdienst zu kommen. Wir hatten zwar Plaetze, das aenderte aber nichts daran, dass wir der schlechtesten, ueberfuelltesten Messe meines Lebens lauschen mussten. Als Wiedergutmachung durften Cam, Nicki, Elix, Carly und ich dann aber im ganzen Haus Eier suchen, sogar ohne Streit, da jeder genau 21 zu finden hatte. Gluecklich und mit Schokolade ueberschuettet wanderten Carly, Elix und ich darauf nach Victor Harbor (nicht weil wir so fitnessbewusst waren, es wollte uns nur keiner fahren). Hier ueberredete uns Carly mit ihr in einen der Spinn-Achterbahn-thingies zu gehen (naja ....). Als Wiedergutmachung zahlte sie aber auch fuer unsere air-brush-Tatoos: das Southern Cross. Dann hatten wir Mittagessen mit den Eltern und gingen nach Hause. An diesem Abend musste Elix dann mit Cam und Nicki nach Adelaide fahren um mit den anderen Leuten von seiner Organisation in der Jugendherberge uebernachten zu koennen. Er organisierte eine Flasche Wein als Dankeschoen und liess sie bei Cam zum Weiterleiten. Ein fataler Fehler: heute, 3 Wochen spaeter, kam sie endlich an.
Spaeter gingen Carly und ich dann noch zum Strand um den wunderbaren Sonnenuntergang in unseren Digicams gefangen zu nehmen.
Nach Aufraeumen und einem Kaffee ging es am naechsten Tag noch zu einem Staudamm am Murray, zu der besten Baeckerei in SA (jeder weiss das, no joke) und noch zu einer anderen kleinen Bucht, wo es noch einen weiteren Kaffee gab. Nach einer Stunde Heimfahrt war Ostern in Victor schliesslich vorbei. Aber natuerlich nicht meine Ferien :D

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